„I Rossoneri“ wird der Associazione Calcio Milan, der AC Mailand genannt, nach den rotschwarzen Vereinsfarben. Und wo auch immer in Europa diese Trikots zu sehen sind, weiß der Gegner, dass er ein hartes Stück Arbeit vor sich hat. Italienische Mannschaften gelten im Europapokal zurecht als die unangenehmsten Teams, auf die man treffen kann. Und der AC Milan ist im Grunde der Prototyp. Taktische Disziplin, Cleverness und eiskalte Effizienz sind die Markenzeichen.
Nachdem man zuvor zweimal im Endspiel an der damaligen Übermannschaft Real Madrid gescheitert war, gelang es 1963 Eusebios Benfica Lissabon mit 2:1 zu besiegen, das die beiden Jahre zuvor siegreich gewesen war, und erstmals den europäischen Thron zu besteigen.
Die folgenden Jahre musste man tatenlos zusehen, wie ausgerechnet der Stadtrivale Inter zweimal den Europapokal der Landesmeister gewinnen konnte, ehe man 1969 endlich kontern konnte. Die „jungen Wilden“ von Ajax Amsterdam, das Team von Genius Johan Cruyff, wurden mit 4:1 nach Hause geschickt.
Zwangsabstieg und Wiederauferstehung
Vor dem absoluten Höhepunkt der Vereinsgeschichte, der Dominanz in Europa, kam der tiefe Fall. Wegen illegaler Wettgeschäfte wurde der Verein 1980 zum Zwangsabstieg verurteilt. Man stieg zwar postwendend wieder in die Serie A auf, es dauerte aber mehrere Jahre, bis sich unter dem neuen Präsidenten Silvio Berlusconi und dem legendären Arrigo Sacchi als Trainer eine Mannschaft bildete, welche man schon damals „Gli immortali – Die Unsterblichen“ nannte. Angeführt vom holländischen Traumtrio van Basten, Gullit und Rijkard in der Offensive und abgesichert von Franco Baresi und Paolo Maldini in der Verteidigung verzauberte man Europa mit attraktivem Angriffsfußball. Man gewann nicht nur zahlreiche nationale Titel: 1988 und 1989 holte man den begehrten Cup der Landesmeister wieder nach Norditalien.
1991 löste der Defensivspezialist Fabio Capello Sacchi als Trainer ab. Zwischen 1993 und 1995 war man dreimal in Folge im Finale, von denen zwei verloren gingen. Kurioserweise war es ausgerechnet das Endspiel 1994, wo man als krasser Außenseiter gegen den FC Barcelona antrat, das mit 4:0 deutlich gewonnen wurde.