Die Champions League in ihrem heutigen Modus mit Gruppenphase und K.-o.-Spielen in der zweiten Saisonhälfte hat sich allen Unkenrufen zum Trotz mittlerweile fest etabliert und ist so aus der Fusßballlandschaft nicht mehr wegzudenken. Aber sie ist vor dem Hintergrund der langen Geschichte des Fußballs noch ein relativ neuer Wettbewerb. Früher sah das anders aus.
Der Europapokal der Landesmeister
In den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts gab es zunehmend konkretere Überlegungen, ein europaweites, regelmäßiges Fußballturnier der besten Mannschaften ins Leben zu rufen. Ein Journalist der französischen Sportzeitung L’Equipe wurde ganz konkret: Er entwickelte das Konzept einer „Europameisterschaft der Klubs“. Sie wurde tatsächlich im darauffolgenden Jahr mit Einverständnis von FIFA und UEFA durchgeführt, allerdings als Einladungsturnier. Achtzehn Mannschaften nahmen teil, gespielt wurde in Hin- und Rückspiel im K.-o.-Modus. Lediglich die englische Football League verweigerte die Teilnahme von Mannschaften ihres Verbandes.
Im Halbfinale kam es bereits zu einem Spiel, das ein Klassiker der Champions-League-Geschichte werden sollte. Der AC Mailand unterlag dem späteren Sieger Real Madrid. Die Königlichen aus der spanischen Hauptstadt sollten den Wettbewerb bis 1960 ununterbrochen für sich entscheiden. Erst 1961 gelang es Benfica Lissabon mit dem legendären Eusebio im Team, diese Dominanz zu brechen.
Vom K.-o.-Wettbewerb zur kleinen Liga
Der Modus war einfach: Die Meister jedes Landes, dessen Fußballverband in der UEFA organisiert ist, sind qualifiziert. Dann werden Begegnungen ausgelost und vom ersten Spieltag an heißt es „Tod oder Gladiolen“, wie es der legendäre Louis van Gaal formulierte. Unterschiedliche Lostöpfe verhindern lediglich, dass die erfolgreichsten Teams allzu früh aufeinandertreffen.
Mit wachsender Bedeutung der Übertragungsrechte für das Fernsehen und damit verbundenen Geldern wuchs das Bedürfnis nach mehr garantierten Top-Partien. So wurde in der Saison 1991/1992 erstmals eine Zwischenrunde eingeführt. Seit 1997 sind auch die Vizemeister der wichtigsten Ligen teilnahmeberechtigt und seit 1999/2000 können sich bis zu vier Mannschaften eines Landesverbandes für den Wettbewerb qualifizieren.